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Eine Reise durch eine Insel mit unglaublichen Natureindrücken, mit Vulkanen, schwarzen Stränden und charmanten Ortschaften
Wie Zuckerwatte ragen die Wolken über den Gebirgskamm Cumbre. Wolkenwasserfall nennen das die Geologen, denn gewaltige Passatwinde drängen diese vom Osten der Insel herüberschwabbenden Wolkenmassen hier her. Während der Ostteil von La Palma völlig vernebelt in den Wolken hängt, erlebe ich nach einer kurzen Fahrt durch den Cumbre-Tunnel einen kompletten Wetterwechsel. Umgeben von blauen Himmel und Sonnenschein kann man beobachten, wie sich die Wolken nach Überquerung des Bergkamms auflösen. Unweit von hier starte ich zu einer kleinen Rundwanderung im Nationalpark "Caldera de Taburiente".
Vielleicht sind es gerade diese Natureindrücke, hier an der "Cumbrecita", die La Palma den Beinamen "Isla Bonita" zu verdanken hat. Am ersten Aussichtspunkt treffe ich ein deutsches Paar, welches schon seit vielen Jahren immer wieder nach La Palma kommt, um hier "ihr Paradies" zu genießen. Für beide ist die Insel schon zu einem zweiten zu Hause geworden und sie zeigen mir ganz stolz in ihrem Wanderbuch, wo sie überall schon waren und berichten von einer "Schlucht der Ängste", auf der anderen Seite der Berge, die sie dann morgen erkunden wollen.
Aus einer Höhe von ca. 1.300 Metern sieht man hinab in den großen Erosionskessel der Caldera de Taburiente.
Die Eindrücke hier und auch im ca. 20 Minuten entfernten zweiten Ausblick "Lomo de Las Chozas" sind gigantisch und ein gelungener Einstieg in eine Entdeckungseise durch diese drittkleinste Kanareninsel.
Nach ein paar kleineren Badepausen starteten wir eine Tour in den Nordosten der Insel. Durch Straßenarbeiten und Felsabtragungen entlang des Weges zog sich die Anfahrt über 2 Stunden hin, obwohl die Entfernung selbst nur 30 bis 40 Kilometer betrug.
Von einem Inselkenner haben wir den Tipp erhalten, mal nach La Tosca zu fahren. La Tosca - das ist ein kleines Dorf mit nur wenigen Häusern, aber dafür mit vielen sehenswerten Drachenbäumen. Für Fotobegeisterte ist diese Gegend ein absoluter Geheimtipp, gerade wenn man bedenkt, dass diese Kanarischen Drachenbäume oft mehrere hundert Jahre alt sind.
Ganz in der Nähe, bei Barlovento und unweit eines alten Leuchtturms, befindet sich das Naturschwimmbecken "La Fajana", welches wir uns unbedingt mal anschauen wollten. Da hier der Wellengang zu gefährlich zum Baden wäre, haben die Einheimischen den Küstenbereich mit Mauern abgetrennt, um auf diese Weise drei geschützte Schwimmbecken zu schaffen. Umgeben von einigen Felsen erfrischten wir uns und beobachteten die Fische, die zusammen mit dem Meerwasser durch kleine Löcher hier reingespült wurden.
Rund um "La Fajana" sieht man zahlreiche Bananenplantagen, welche wie überall auf der Insel in Terrassen angelegt wurden und ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Bevölkerung von La Palma sind.
Nach all den Eindrücken von Natur und Landschaft zog es uns an einen der Strände auf der Westseite der Insel. Trotz all der Klisches der grünen Wanderinsel und seiner Berge gibt es sie dann doch - traumhafte Sandstrände für ein paar Stunden der Entspannung. La Palma ist eine Insel der ruhigen Schönheiten und dies merken wir auch hier. Ein charmantes Restaurant lädt zum Essen ein, in kleinen Geschäften gibt es Postkarten, Eis oder Getränke - aber alles ohne den großen Kommerz. Wer Party und Action sucht, ist hier auf jeden Fall fehl am Platz. Im erfrischenden Atlantik vergisst man schnell die Hektik des Alltags und genießt das hier und jetzt.
Ganz bewusst setzen die palmerischen Behörden auf einen sanften Tourismus. Bis auf ganz wenige Ausnahmen gibt es die in anderen Regionen üblichen Bettenburgen auf La Palma nicht.
Wer auf La Palma hoch hinaus möchte, dem sei der "Roque de los Muchachos" empfohlen. In nicht enden wollenden Kurven fahren wir hinauf auf den mit 2426 Metern höchsten Berg der Insel. Schon auf der Fahrt entlang von gelb blühenden Ginster genießen wir die fantastische Aussicht über die Insel. Oben angekommen befinden wir uns in majestätischer Höhe über den Wolken, wobei der Blick bis zum Berg Teide auf Teneriffa reicht.
Im benachtbarten Observatorium befindet sich neben weiteren großem Gerät das bislang weltweit größte Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von 10,4 Metern. Wissenschaftler aus zahlreichen Nationen arbeiten hier rund um die Uhr an ihren astrophysikalischen Forschungen.
Um den vulkanischen Ursprung von La Palma hautnah zu erleben, entschließen wir uns ein paar Tage später zu einem Ausflug ganz in den Süden, unweit vom Ort Fuencaliente. Beim Parken am Besucherzentrum vom Vulkan "San Antonio" vernehmen wir sofort den beißenden Geruch von Asche. Aber nein, es war nicht der letzte Vulkanausbruch, der uns da in der Nase lag, sondern die brennenden Gartenabfälle eines Bauern ganz in der Nähe.
Wir starten eine kleine Wanderung entlang des Kraterrandes vom "San Antonio" (Ausbruch 1677). Während man auf der einen Seite in den Schlund des Vulkans schaut, ergeben sich auf der anderen Seite atemberaubende Ausblicke über die Küste und zum Nachbarvulkan "Teneguia" (letzter Ausbruch 1971), welcher als noch nicht erloschen gilt.
Unweit dieser beiden Vulkane und zugleich ganz an der Südspitze von La Palma befinden sich die Salinen, in denen zu sehen ist, wie aus Meerwasser Salz wird. Seit 1967 wird an dieser Stelle in mühevoller Handarbeit Salz gewonnen. Schon von weitem sehen wir die Salzlaken und die mit Lavasteinen abgetrennten Becken. Für jeweils 0,50 EUR kaufen wir schließlich ein paar Dosen von diesem jodhaltigen "Sal Teneguia".
Gleich daneben bei den Leuchttürmen "El Faro" berichtet uns ein Mitarbeiter des Besucherzentrums und ein Infofilm über das Schutzgebiet rund um die Leuchtürme, in dem die Unterwasserwelt sich selbst überlassen wird. Bootsausflüge und Angeln sind hier streng verboten.
Zum Abschluss unserer Reise durch diese wundervolle Insel bummeln wir durch die Inselhauptstadt Santa Cruz. Die Atmosphäre in dieser über 500 Jahre alten Stadt mit ihren zahlreichen Gassen und kleinen Winkel ist verträumt und gelöst. Stattliche Bürgerhäuser, schöne Kolonialbauten, Holzbalkone, Kirchen sowie kleine Plazas und Brunnen verlocken zu einer kleinen Erkungstour.
Während unseres Aufenthaltes feiert die Insel gerade die "Bajada", das größe Fest der Insel, bei dem in einer Prozession alle fünf Jahre eine Terrakottafigur, die Heilige Jungfrau von Las Nieves, nach Santa Cruz getragen wird. Alle Häuser sind daher festlich geschmückt und über mehrere Wochen gibt es abendliche Tänze und Feste.
Für die Vorbereitung Ihres Urlaubes auf der Wanderinsel La Palma empfehlen wir Ihnen die Webseite:
Text und Fotos: Henry Czauderna - Rückertstraße 4 - 98527 Suhl - Telefon: 03681/804279
Die Nutzungsrechte für die Fotos dieses Berichtes können Sie erwerben unter: http://de.fotolia.com/p/201169743/partner/201169743 oder unter: info(at)reiseoasen.de
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