Am 23.11.2006 begann unser Traumurlaub. Wir wollten 14 Tage auf die Seychellen. Gebucht haben wir die Reise über eine kleine Agentur via Internet und waren die ganze Reise sehr zufrieden mit dem Service und den Buchungen. Wir flogen mit Air France um 13.30 Uhr von Hamburg nach Paris. Auf dem internationalen Flugplatz Charles de Gaulle trafen wir uns mit Juttchen`s Freundin Noelle. Sie hatten sich beide bei ihrem Englischkurs in Dublin kennen gelernt. Noelle wartete bereits auf uns. Wir setzten uns in ein Flughafenrestaurant und unterhielten uns über alles mögliche. Gegen 18.00 Uhr brachte sie uns auf das Abflugsterminal und wir flogen 19.30 mit Air Seychelle in unseren Traumurlaub.
Der Nachtflug verging ziemlich schnell. Das Essen und der Service von Air Seychelle waren super. Das einzige was nervte, waren ca. 20 spanische Arbeiter die auf die Seychellen flogen, viel tranken und fast die ganze Nacht sabbelten. Um 8:10 Uhr landeten wir auf Mahe, der Hauptinsel der Seychellen mit der Hauptstadt Victoria. Wir stiegen aus dem Flugzeug und uns empfingen 27 Grad Lufttemperatur, außerdem 90 % Luftfeuchte und leichter Regen.
Mahe ist 7.856 km von Paris entfernt, Die Seychellen bestehen aus 115 Insel. Davon sind aber nur wenige bewohnt. Diese Inselgruppe im Indischen Ozean befindet sich 1.600 km östlich von Afrika. Die drei größten Inseln sind Mahe, Praslin und La Digue. Die Seychellen sind eine Republik mit einem Präsidenten und die Sprache ist kreolisch mit einem französischen Dialekt.
Um 10.15 Uhr ging unser Flug mit einem Inselhopper weiter nach Praslin. Als Juttchen diesen Flugapparat sah, kam für sie der Schock des Lebens. Sie wäre am liebsten umgedreht. Es gab für 16 Fluggäste Platz, beim Sitzen stießen die Knie an das Kinn und man konnte den -alten- Gashebel an der Decke sehen, mit dem der Pilot das Flugzeug abheben ließ. Juttchen sagte 15 Minuten absolut keine Ton und saß total versteinert da. Einige Fluggäste sahen sie und waren total erstaunt über ihr Gesicht. Aber wir kamen schnell und sicher auf Praslin an, fuhren mit dem Taxi schnell zum Hafen und hatten Glück, das wir die Fähre noch schafften, denn sonst hätten wir ca. 2 Stunden warten müssen.
Trotz falsch ausgestellten Voucher für die Fähre, nahmen sie uns doch mit.
Wir schipperten ca. 1 Stunde entlang der Küste und fuhren dann das kurze Stück bis nach La Digue über das -offene- Meer. Mit einem der 7 einzigen Autos der Insel fuhren wir zu unserer Unterkunft. Es war ein einheimisches Gästehaus, sehr sauber und gemütlich. Das Personal war sehr freundlich, hilfsbereit und nett. Nach einem kurzen Erholungsschlaf zogen wir uns kurze Sachen an und wanderten kilometerweit am Strand. Abends aßen wir unser erstes kreolisches Abendessen. Es schmeckte super.
Juttchen zog sich heute ihre erste Verletzung zu. Sie griff in die Waschtasche und schnitt sich an meiner Rasierklinge. Nachdem ich sie verarztete hatte gingen wir schlafen. Endlich schlafen, schlafen ..., denn wir sind nicht mehr die Jüngsten und der Flug zerrt doch.
25.11.2006
Zuerst in Ruhe gefrühstückt, uns von den Einheimischen viel erzählen lassen und dann haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind dann die Nordtour bis zum Wegende gefahren. Hier haben wir unsere erste Reisenschildkröte gefunden. Von einem Schildkrötenkenner ließen wir uns erklären, wie man sie am besten streichelt damit sie sich nicht in das Haus zurück ziehen. Man streichelt sie ganz einfach unterm Hals. In dem Moment, wo man über den Kopf fährt, ziehen sie sich zurück. Es sind gigantische Tiere und alle über 100 bis 120 Jahre alt.
Wir fuhren weiter, stellten am Wegende die Räder ab und versuchten zuerst durch den Dschungel an die einsame Bucht Caiman zu kommen. Leider war der Weg nicht zu begehen und zu gefährlich. Wir durchwateten das ablaufenden Wasser und kletterten über Felsen. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir die kleine, weiße Bucht "Anse Caiman". Zum Schnorcheln war es hier allerdings etwas zu gefährlich, da eine starke Strömung um die Felsen spürbar war. Außerdem hätte man leicht auf die scharfen Korallen getrieben werden können. Wir versuchten den Weg Richtung weiter über die Felsen am Strand zu klettern, um die Südspitze zu erreichen. Einige Tage später entdeckten wir, dass eben das ganz einfach gewesen wäre. Wir hätten nur den Pfad durch den Wald gehen müssen. Bei unseren Kletterversuchen rutschte Juttchen ab und verletzte sich am linken Schienenbein. Ihr war sofort schwindlig und schlecht und ich dachte gleich an einen Beinbruch. Wir hatten sehr viel Glück, denn nach einigen Minuten ging es ihr wider besser. Sie hatten nur eine Schürfwunde am linken Bein. Wir gingen wieder zurück zu unserer Bucht, badeten und lagen im schneeweißen Sand. Hier trafen wir zwei junge Tschechen und wir unterhielten uns lange mit ihnen. Sie waren beide Piloten der Tschechischen Luftfahrtgesellschaft, die mit der Air France als Partner fliegen. So haben sie den Flug für nur 150,- EUR bekommen.
Bevor wir uns auf den Rückweg machten, trafen wir noch einen Einheimischen, der mit Schnorchel aus dem Wasser kam. In der Hand hielt er eine Sack, in dem 8 gefangene Tintenfische waren. Er hatte sie für ein Restaurant gefangen. Während er sie gleich vor Ort schlachtete, unterhielten wir uns mit ihm und er erzählte uns einiges über die Insel. Auf dem Rückweg trafen wir wieder auf unsere Schildkröte. Wir fuhren weiter nach dem "Grand Anse", eine der größten Buchten der Insel. Der Strand ist ca. 1 km breit und hat einen schneeweißen, feinen Sand und schöne hohe Wellen. Heute machte sich zum erstenmal eine leichte Färbung unserer Haut bemerkbar. Wir mussten ab jetzt gut aufpassen.
26.11.2006
Nach einem ausgiebigen Frühstück, was das Personal wunderbar jedes Mal erklärt, machten wir eine Tour durch das obere Dorf und fuhren anschließend mit dem Rad zur höchsten Erhebung der Insel, dem Berg La Digue Island (368 m). Ca. 200 m vor dem Aussichtrestaurant Bellevue haben wir die Fahrräder stehen lassen, denn die Steigung war jetzt zu extrem. Wir gingen zu Fuß weiter. Das Restaurant, der schönste Aussichtspunkt der Insel, bietet eine wahnsinnige Sicht nach Mahe, Praslin und Silhouette. Wir hatten eine super nette Unterhaltung mit dem einheimischen Wirtsehepaar, dessen eine Tochter in Deutschland am Niederrhein lebte und dort verheiratet war. Sie waren bereits dreimal bei ihr zu Besuch und sind begeisterte Deutschlandfans. Wir sprachen über das Schulsystem auf den Seychellen. Die Kinder blieben bis zur 10.Klasse auf ihren Inseln und gingen im Anschluss zum Abitur oder zur Ausbildung nach Mahe. Leider bekamen viele Jugendlichen danach keine feste Arbeit.
Nachmittags fuhren wir nach Grand Anse. Heute war es sehr heiß, ca. 38 °C und eine sehr starke Sonneneinstrahlung. Am Strand legten wir uns unter einen großen Baum und hatten das Pech, neben einen -jungen, dynamischen, erfolglosen, deutschen- Juppy zu liegen, der die Seychellen nach -Ballamannstil- verändern wollte. Das Wichtigste waren ihm die fehlenden Beachparties mit Lagerfeuer und Caipirinas und vor allen Dingen internationaler Popmusik mit Riesenlautsprechern. Mir war zum Kotzen übel. Solche Typen wissen gar nicht, was sie diesen einfachen, sehr freundlichen Menschen antun wollen. Warum bleiben diese -Spinner- nicht auf Mallorca und Ibiza. Da haben sie genügend Strandparties und ihresgleichen um sich. Trotz diesen -Scheißkerls- machte das Baden in den hohen, hellblauen Wellen einen Riesenspaß. Wir beobachteten Inselschönheiten und vermatschte, weißhäutige Figuren. Auf dem Rückweg fuhren wir über Anse Union immer entlang der Küste.
27.11.2006
Mit dem Rad ging es nach "Grand Anse" und zu Fuß weiter nach "Anse Cocos", dem zehntschönsten Strand der Seychellen. Nachdem Juttchen ca. 30 Minuten mit einem Taschenmesser versucht hat eine Kokosnuss zu öffnen und nur durch die Hilfe einer jungen Einheimischen es geschafft hat, konnten wir unser Wanderung fortsetzen. Die Petite Anse die wir als erstes erreichten, ist bereits eine wunderschöne einsame Bucht. Aber was wir nach dem Übersteigen des nächsten Berges vor uns sahen, übertraf all unsere Erwartungen. Eine wunderschöne, total einsame Bucht, nur feiner weißer Sand, Palmen und blaues Meer. Wir fühlten uns wie Robinson und Freitag. Das Schwimmen war momentan zu gefährlich wegen der hohen Brandung. Man konnte aber gut baden. Wir machten eine Strandwanderung durch die Bucht, suchten Muscheln (wie immer), lagen im Sand und genossen das Paradies. Auf dem Rückweg fuhren wir durch das obere Dorf, schauten uns ein -besseres- Hotel an (Doppelzimmer 190,- EUR pro Nacht) und fuhren zum Hafen. Hier machten wir ein Schnäppchen. Wir tauschten 50,- EUR -schwarz- bei einem Taxifahrer zu fast dem Doppelten wie auf der Bank. Danach waren wir sehr hungrig und freuten uns auf das sehr gut schmeckende Abendessen. Wir hatten einige Flaschen Wein mitgebracht und tranken jeden Abend zum Ausklang des wunderschönen Tages ein Gläschen Wein (oder auch zwei)!!!
28.11.2006
Heute wollte wir die Insel zu Fuß entdecken. Die Südostküste wollten wir uns vornehmen. Da man an eben diese Strände nur durch einen Nationalpark (Schildkrötenfarm, Vanilleplantage, Kopragewinnung, historischer Friedhof - für ersten Bewohner von La Digue (Gefangene von La Reuunion) gelangte und es 4.- EUR Eintritt kostet, war für Juttchen ein Problem zu lösen. Das löste sich fast von allein durch unsere Nachbarn, von denen wir auch den Tipp mit dem Geldtauschen hatten. Vor dem Nationalpark war ein Hubschrauberlandeplatz, der mit einer ins Wasser hineingehenden Mauer begrenzt ist. Wenn man nun durch das bis zum Bauch reichende Wasser um die Mauer herumwandert und außen ca. 250 m weiter durch Wasser watet, hat man die 8.- EUR für uns beide gespart. Ich hätte allerdings noch 1 Stunde gewartet, denn das Wasser ging bis über den Bauchnabel, aber Juttchen duldete wie immer keinen Widerspruch. Also durch, auch wenn das T-Shirt bis zum Bauchnabel nass war. Gesagt - getan! Ab jetzt haben wir dreimal unser Geld gespart. Was wir anschließend sahen, entschädigte jeden Aufwand. Wir durchwanderten die Strände Anse Union, Anse La Source a Jean, Anse Perrot und blieben ganz am Ende des Anse Bonnet Carre. Zum Anse Marron konnte man jetzt über die Felsen, durch das Dickicht und durch das Wasser weiterwandern. Wir verblieben heute am letztgenannten Strand. Da das Riff ca. 200 m vorgelagert ist, konnten wir herrlich schnorcheln. Wir sahen Wasserschildkröten, Seegurken, Seeigel und viele, viele bunte Fische.
Am Nachmittag habe ich aus dem bergigen Dschungel von einer Palme eine Kokosnuss geholt, sie geschlachtet und so hatten wir zu essen und trinken.
Die Strände sind alle postkartenmäßig, blaues Wasser, feiner weißer Strand und Palmen. Den Rückweg gingen wir durch das Reservat, denn wir hatten ja hineingehend -bezahlt-. Die Schildkrötenfarm fanden wir nicht so gut. Sie hätten die Tiere lieber frei in der Natur laufen lassen sollen als sie einzusperren.
29.11.2006
Für heute war Fahrrad- und Wandertag angesagt. Zuerst fuhren wir mit dem Rad durch das Dorf, unterhielten uns mit Kindern und fuhren wieder nach Grand Anse. Zu Fuß ging es weiter zur "Anse Cocos", wo wir am östlichen Ende hinter Felsen ein schattiges Plätzchen fanden. Wir schnorchelten, sahen viele bunte Fische, aber zum Leidwesen von Juttchen keine Muscheln.
Um eine Ehekrach zu vermeiden, machte ich mich am frühen Nachmittag Richtung Berghang auf den Weg, kletterte über Steine auf eine Palme und pflückte eine Kokosnuss, die wir dann am Strand schlachteten.
Wir waren den ganzen Tag allein in dieser riesigen Bucht. Am Nachmittag wanderte ich über die südlichen Berge und kam am "Anse Caiman" heraus. Also ist es problemlos die Insel von Süd über Ost nach West zu umwandern, nur das man ca. 500 m durch das Wasser laufen muss.
Vielleicht hätten wir diesen Weg nehmen sollen, dann hätten wir nicht das aufregende Erlebnis mit dem Bullen, der plötzlich mitten auf dem ca. 30 cm breiten Weg stand und uns nicht durchließ.
Bei jedem Versuch ihn auszutricksen, rannte er auf uns zu. Wir versuchten es durch einen Graben. Aber außer zerkratzten und zerschnittenen Beinen hatten wir nichts davon. Nur durch einen Trick kamen wir dann endlich an ihm vorbei.
Am Abend gingen wir zum Hafen und beobachteten den Sonnenuntergang.
30.11.2006
Eigentlich wollten wir heute zum "Anse Morron" wandern. Unsere Nachbarn hatte ich so verstanden, dass sie die Weiterwanderung um die Südspitze der Insel nach "Grand Anse" auf Grund der Gefährlichkeit abgebrochen hatten.
Juttchen hatte wie so oft das Gegenteil verstanden, und ihr oft grenzenloser Ehrgeiz stachelte sie an und damit stachelte sie mich (mit Druck und Drohungen) an, das auf jeden Fall nachzueifern. Nachdem wir uns auf die Gefahr und Qual eingelassen hatten und fertig und kaputt abends zu Hause eintrafen, erfuhren wir, dass ich doch richtig gehört hatte. Die Nachbarn hatten diese Wanderung nicht gemacht. Juttchen kann es einfach nicht lassen!!!
Die Wanderung bis "Anse La Source" war ein Vergnügen, dann ging es ca. 800 m durch bis zum Bauchnabel stehendes Wasser uns anschließend durch den Urwald bis "Anse Morron". Hier war ein herrliches Naturschwimmbecken und wir blieben ca. 4 Stunden. Juttchen suchte eine Kokosnuss, die ich schlachtete. Das war unser Mittagessen, denn die Milch und das Kokosfleisch sättigten ungemein. Dann begann der -Wahnsinn-. Der Anfang war schwierig. Wir mussten Felsen hochklettern, auf Steinen balancieren und über größere Felsbrüche springen. Dann ging es bis zum Strand hinab und wieder bergan ins kaum begehbare Unterholz des Dschungels. Der Weg war wenigstens mit Pfeilen gekennzeichnet. Meine hier gekaufte Sonnenbrille stürzte ab.
Die Steine waren stellenweise sehr glitschig. Kurz vor dem Erreichen der dritten und letzten Bucht war der Weg auf einmal zu Ende und wir versuchten durch Höhlen, über Felsen und unter riesigen Steinblöcken durch zu klettern, bis wir irgendwann die letzten Meter geschafft hatten. Schrecklich!!!
Wir hatten den "Pt. Camille", den "Cap Grand" und "Pt. Cannon" umrundet.
Da nur noch die "Grand Anse" vor uns lag, glaubten wir, dass wir es geschafft hatten. Irrtum!!! Wir mussten durch kniehohes Gras unter dem viele kleine Steine lagen und wir nicht wussten, wo wir hin traten. Irgendwann hatten wir den Weg gefunden, durchquerten die letzte Bucht, kamen einem Bauern vorbei und sahen bei ihm erstmalig Auberginen. Sie wachsen auf ca. 60 cm hohen Sträuchern auf Feldern. Weiter ging es zur Strandbar am "Grand Anse". Hier hatten wir eine schöne Unterhaltung mit einem österreichisches Ehepaar und dem einheimischen Wirt. Nachdem wir uns etwas von der Wanderung erholt hatten, gingen wir baden und machten uns dann auf den Heimweg.
01.12.2006
Wir frühstückten in Ruhe und packten unsere Sachen. Um 11.30 Uhr ging es zur Fähre und wir fuhren nach Praslin. Es war eine wunderschöne Überfahrt auf glatten, blauen Wasser und den Inseln im Hintergrund. Nach Ankunft fuhren wir zu unserem Gästehaus -Islander-. Es ist ein großes Ferienhaus mit Superterrasse direkt am Meer.
Nachmittags tauschten wir zuerst Geld nach Empfehlung von Bekannten im Souvenirladen für 1:12 (einfach super). Gleich um die Ecke ist ein kleiner Supermarkt, wo wir jetzt immer unseren Wein und andere neckige Sachen kauften. Nachmittags wanderten wir am Strand und gingen herrlich schwimmen.
Abends gab es einen riesigen Fisch, der einzigartig geschmeckt hat. Der schwarze Koch schaute durch das Glas der Küchentür und freute sich, als wir seinen Fisch mit Daumen nach oben lobten. Danach saßen wir bei einer Flasche Wein und einheimischen Crackers auf der Terrasse.
02.12.2006
Punkt 6:00 Uhr war die Nacht zu Ende. Ein knallroter, spatzähnlicher Vogel flog gegen die Schlafzimmerscheibe und pochte ununterbrochen dagegen. Wegjagen brachte nichts, denn er kam sofort wieder und begann sein Werk von neuem.
Heute fuhren wir mit dem Bus ins "Valle de Mai", das Naturschutzreservat für die einzigartige Coco de mer. Der Eintritt schockte uns etwas (15.- EUR), aber wir nahmen es in Kauf, um diese Nüsse zu sehen. Es war trotzdem ein wunderschönes Erlebnis. Die Kokosnuss wächst nur hier auf ca. 30 m hohen Bäumen und sie wiegen bis zu 20-25 kg. Die Palmenblätter haben eine Spannweite 2 x 1,5 m, der ideale Schutz für den später einsetzenden Tropenregen. Wir sahen auch die uns bereits aus Thailand bekannte Jackfruit und sehr viele schöne Vögel. Anschließend fuhren wir mit dem Bus quer über die Insel bis zu einem der schönsten Strände der Insel, der im Nordosten gelegene "ANSE LAZIO". Wir waren kurz am Strand und saßen dann ca. 2 Stunden unter dem Dach eines Restaurants, da ein sehr starker Tropenregen niederging.
Später fuhren wir mit dem Bus nach Hause und liefen die letzten 5 km zu Fuß.
Nach dem Abendessen saßen wir an unserem kleinen Strand und beobachten den Sonnenuntergang.
03.12.2006
Heute ging es zu Fuß über die Berge zum "ANSE LAZIO". Vorher machten wir kurz einen Abstecher zum 5 Sterne Hotel an der "ANSA GOERGIO". Das gesamte Hotel und die Golfplätze sind eingezäumt. Ist auch besser so, denn wir haben kein Interesse an einem 5 Sterne Hotel mit dem dazugehörigen Publikum und die dort Urlaub machen, haben kein Interesse an anderen Menschen besonders nicht an den Einheimischen.
Die Wanderung war sehr schön. Wir konnten von oben auf die wunderschöne "ANSE LAZIO" blicken. Gleich nach Erreichen des Strandes unterhielten wir uns mit einem Paar über den zurückgelegten Weg. Das war das erste Mal, dass wir uns mit Italienern unterhielten, denn ansonsten ist unsere Meinung über diese Nation sehr eindeutig: großkotzig, unhöflich, arrogant und ....!
Wir fanden am Ostende der Bucht hinter großen Steinen einen schönen Platz, badeten und sonnten uns. Da gegen 15.00 Uhr dicke Regenwolken aufzogen, machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal allerdings mit dem Bus. Am Berghang trafen wir auf einen österreichischen Biologen, der für das internationale Inselprojekt Zikaden sammelte. Es machte uns viel Spaß sich mit ihm zu unterhalten.
Heute haben wir das erste Mal nachmittags etwas gegessen. An der Bushaltestelle war eine kleine Snackbar und wir aßen jeder einen Octupussalat.
Die Inseln sind wirklich sehr klein. Zuerst trafen wir unsere Nachbarn von "La Digue" und anschließend ein italienisches Paar, was ebenfalls in unserer Pension auf "La Digue" gewohnt hat. Abends badeten wir an unserem schönen Strand und beobachteten den herrlichen Sonnenuntergang.
Da unser Hauskoch heute frei hatte, wurden wir mit einem Kleinbus in ein anderes Hotel gebracht und bekamen dort unser Abendessen.
04.12.2006
Wir wollten heute an die Südküste nach St. Annen. Nachdem wir fast eine Stunde auf den Bus gewartet hatten, fuhren wir dann mit einem einheimische Schwarztaxi und haben uns anschließend sehr geärgert. Der Fahrer schenkte uns zwar eine sehr schöne Papaya, wollte aber 100,- Rupien (10,- EUR) für die Fahrt quer über die Insel. Im Bus bezahlen wir für die gleiche Strecke nur 3.- Rupien. Nachdem wir uns zu Ende geärgert hatten, wanderten wir die gesamte St. Annen Bucht ab, besuchten Geschäfte und fuhren ca. 14:00 Uhr wieder nach Hause. Nachdem wir unsere -teure- Papaya gegessen hatten, relaxten wir auf unserer Terrasse und genossen wieder den wunderschönen Sonnenuntergang an unserem Strand. Den Abend verbrachten wir bei einer Flasche südafrikanischen Weißwein. Er hatte im Supermarkt nur 5,- EUR gekostet, schmeckte aber sehr gut.
06.12.2006
Ca. 500 m nördlich von ist das teuerste Hotel, das 5-Sterne Hotel -LEMURIUM-. Ein riesiges Gelände mit vielen Golfplätzen. Das gesamte Gebiet ist weiträumig eingezäumt und wird stark bewacht. In diesem Gebiet liegen zwei private Strände. Das Hotel und der Hotelstrand ist für niemand zuggängig. Den schönsten Strand der Insel, noch viel schöner wie der "ANSE LAZIO", den kann man nur mit vorheriger Anmeldung besuchen. Es ist der "ANSE GEORGETTE".
Telefonisch von unserem Gästehaus angemeldet, machten wir uns auf den Weg. Nachdem wir den Pförtner passiert hatten, wanderten wir durch die Golfplätze bis wir den Strand erreichten. Es ist mit Abstand der schönste Strande der Insel. Zuerst waren wir allein, nachmittags kamen noch 4 - 5 Leute dazu. Es war so schön, dass wir bis zum späten Nachmittag blieben.
Jutta ließ es wie immer keine Ruhe, dass wir nur über den Weg durch die Hotelanlage zu diesem Strand kommen. Außerdem war sie überzeugt, dass von hier ein Weg zum "ANSE LAZIO" geben muss. Also machte sie sich auf, um einen anderen Weg zu finden. Sie kletterte die Strandfelsen aufwärts und war dann auf einmal im Gestrüpp verschwunden. Nach einer halben Stunde kam abgekämpft zurück. Außer der amerikanischen Marine, die mit einem großen Zerstörer vor der Küste lagen, hat nichts gefunden. Das mit der US-Navy kenn ich bereits aus meiner Seefahrtszeit. Um die Stimmung und Moral der Besatzungen wieder aufzubessern, fuhren die Schiffe der 7. US-Flotte bestimmte Häfen oder Regionen an und ließen ihre Leute 7 Tage an Land gehen. Wie sich das teilweise auswirkte, habe ich oft in Mombasa (Kenia) erlebt. Nachdem sie sich ausgetobt und erholt hatten, dampften sie wieder in ihre Krisenregion ab und das Gleiche begann von vorn.
Wir erholten uns auch von unserem täglichen Berufsstress. Wir badeten oft und konnten viele schöne Fische beobachten. Von den -Millionären- aus dem Hotel sahen wir, Gott sei Dank, keine so richtig. Wir stellten allerdings fest, dass dort viele Polen und Russen untergekommen sind. Na ja, dass können die sich ja leisten bei 900,- EUR pro Nacht und Person.
07.12.2006
Nach dem Frühstück haben wir uns noch lange mit unserer jungen Reinemachfrau unterhalten und viel über die Insel und die Menschen erfahren.
Leider hat auch auf den wunderschönen Seychellen die schlechte Welt Einzug gehalten. Viele junge Männer arbeiten nicht und hoffen auf das große Geld durch Rauschgift und Prostitution. Seit 5 bis 10 Jahren ist auch das auf den Seychellen verbreitet, mit der Folge, dass es bereits viele AIDS-Kranke gibt mit rasant steigenden Zahlen. Die arbeitenden Menschen sind darüber nicht glücklich und die Regierung bekommt es nicht in den Griff. Es gibt viele Arbeitsplätze, die überall und auch per Computer in den Ortsämtern täglich angeboten werden, aber viele junge Leute wollen nicht arbeiten. Gegenüber unserer Unterkunft ist eine Kokosplantage, wo man die Kokosnüsse vor Ort zu Milch und Öl verarbeitet. Wir besuchte die Leute und ließen uns alles zeigen und erklären. Zum Schluss nahmen wir uns eine kleine Flasche reines Kokosöl (ohne Parfümzusatzstoffe) zum Kochen, Eincremen und, und .... mit.
Danach fuhren wir mit dem Bus nach "ST. ANNEN". Die Busfahrt war interessant. Wir schäkerten mit den Kindern. Leider war es in "ST. ANNEN" für lange Wanderungen viel zu heiß und so fuhren wir wieder zurück. Juttchen tauschte und kaufte wieder Taschen für zu Hause und anschließend gingen wir das letzte Mal an den Strand. Juttchen suchte wieder einmal fast zwei Stunden nach ihren Muscheln. Am späten Nachmittag fingen wir an zu packen und genossen die letzten Stunde auf den Seychellen.
08.12.2006
Um 6.00 Uhr wurden wir per Taxi abgeholt und zum Flugplatz gebracht. Es war kein großer Andrang, denn wir waren nur 7 Leute, die nach Mahe fliegen wollten. Es war wie beim Hinflug die kleine Maschine und Juttchen begann sich langsam zu versteinern. Nach 15 Minuten hatte sie aber das überstanden und wir hatten ca. 2 Stunden Zeit bis zum Weiterflug. Wir kauften noch ein paar Fläschchen Vanille und Kokosöl, zogen uns langsam um und ab ging es nach Hause.
Unser schönster Urlaub ging zu Ende. Wir denken aber beide, dass es nicht das letzte Mal Seychellen war. Der Rückflug war ein Tagflug und wir konnten teilweise das Horn von Afrika, das Rote Meer und Teile von Ägypten sehen.
Wir wussten, dass wir nur 1 Stunde Zeit hatten, um in Paris von einem Terminal zum Anderen zu gelangen, wenn wir den Anschlussflug nach Hamburg bekommen wollten. Da unsere Maschine 20 Minuten herausgeflogen hatte, waren wir sehr erfreut darüber. Leider kam es anders als wir gedacht hatten. Nach der Landung fuhr die Maschine zu ihrem Stellplatz. Alle bereiteten sich zum Ausstieg vor, denn die meisten hatten wie wir einen Anschlussflug.
Leider konnten wir nicht aussteigen, denn die Terminalgangway ließ sich nicht verfahren. Wir warteten über 20 Minuten, dann hatten die Franzosen es geschafft, eine fahrbare Gangway zu besorgen. Leider konnten wir wieder nicht aussteigen, da sie keine Busse für uns hatten, um uns die ca. 100 m bis zum Terminal zu fahren. Als wir es endlich geschafft hatten, mussten Juttchen und ich rennen um zum "Terminal C2" zu kommen. Als wir dort ankamen, hatten wir auch noch Ärger mit den Behörden, denn wir mussten wieder durch die Kontrollen und damit verloren wir wieder Zeit und eine große Flasche Kokonusöl, welches Jutta in Mahe im Taxe Free gekauft hatte. Da es mehr als 100 ml waren, durften wir es nicht als Handgepäck mitnehmen und da wir keine Zeit hatten lange zu verhandeln, ließen wir es verärgert dort und ärgerten uns anschließend noch mehr als wir mitbekamen, dass unser Flug gestrichen war.
Auf dem Abflugterminal befanden sich ca. 1000 Leute und kein Flug ging ab. Unser Flug wurde mehrmals verschoben. Gegen 22:00 Uhr verteilten die Franzosen Weißbrote und Getränke, trotzdem wusste immer noch niemand, warum wir warten mussten. Gegen 23:15 Uhr war unser Flug klar und wir konnten einsteigen. Jetzt endlich erfuhren wir vom Piloten, warum wir solange warten mussten. Über Paris zog ein Orkan und kein Flugzeug konnte landen oder starten. Während wir auf die Starterlaubnis warteten, waren ca. 30 Maschinen bereit zum landen und starten und so verzögerte sich unser Abflug wider um ca. 30 Minuten. Als wir endlich starteten, hatten sie bereits eine Sondergenehmigung für das Landen in Hamburg, denn ab 23:00 Uhr ist Landeverbot. Wir waren um 01:00 Uhr zwar etwas genervt, aber glücklich wieder in unserem Hamburg. Wie immer fuhren wir mit einem Trick billig nach City-Nord, holten unser Auto und fuhren nach Hause. Wir tranken ein Fläschchen Wein, erinnerten uns an den wunderschönen Urlaub und gingen glücklich schlafen.
Text und Fotos: Harald Lukaß (Ahrensburg)
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