Ägypten - Info's
Abu Simbel liegt etwa 280 km südwestlich von Assuan und rund 100 km weit entfernt von der sudanesischen Grenze. Der Name Abu Simbel ist Synonym für die Tempel von Ramses II und den seiner Gemahlin Nefertari, der auch als Hathor-Tempel bezeichnet wird. Die beiden imposanten Tempel von Abu Simbel, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, wurden ursprünglich im 13. Jahrhundert v. Chr. (1260) am Ende des Goldenen Zeitalters in die Bergwand gemeißelt.
Erbaut zu Ehren von Pharao Ramses II und seiner Gattin Nefertari, wurden sie den Gottheiten Re-Harachte bzw. Horus, Ptah und Amun-Re geweiht. Inschriften in den Tempeln rühmen die kriegerischen und barmherzigen Taten des Ramses II während seiner Herrschaft. Da die Wassermassen des Nassersees die beeindruckenden Tempel zu verschlucken drohten, wurde in einer groß angelegten Rettungsaktion Anfang der 60er Jahre mit dem Umzug der Tempel begonnen. Mit Rat und Unterstützung der UNESCO gelang es, die massiven Bauwerke in 7700 riesige Steinblöcke (jeder ca. 20-30 Tonnen schwer und nummeriert), zu zerschneiden und diese an einer höher gelegenen Stelle (65 Meter höher und 185 Meter weiter hinten) mithilfe von 234 Stahltraversen zur Stützung wieder zu ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild zusammenzufügen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Überschwemmungen in Äthiopien führten dazu, dass der Nilspiegel stetig anstieg.
"In Stein gehauen für die Ewigkeit" - so lautet eine Inschrift im großen Tempel. Berühmt ist der Tempel von Ramses II unter anderem für das -Sonnenwunder-: Bei einer Tempellänge von 63 m erreicht man in der Tiefe eine Statuengruppe. Die vier Sitzfiguren (Schöpfergott Ptah, Reichsgott Amun-Re, Ramses und Sonnengott Re-Harachte) sind direkt aus dem Stein gehauen. Der prächtige Tempel wurde so gebaut und ausgerichtet, dass jeweils am 22. Februar und 22. Oktober die Sonne durch den Tempeleingang drei der vier Götterstatuen im Inneren erleuchtet. Ebenfalls interessant und einzigartig ist in Abu Simbel, dass die Statuen des Pharaos und seiner Gemahlin hier die gleiche Größe haben. Traditionell reichten im Alten Ägypten die Darstellungen der Gattin nur bis zum Knie der überdimensionalen Abbildungen des Pharaos - so wie Abu Simbel heute ein Tor zur Vergangenheit ist, war es vielleicht im Alten Ägypten fortschrittlich.
Abu Simbel ist vor allem bekannt durch seine Felsentempel von Ramses II. Am 22. Februar und Oktober frühmorgens jeden Jahres findet hier das -Sonnenwunder von Abu Simbelâ? und im Rahmen dessen ein Festival statt, zu dem Tausende von Menschen nach Abu Simbel pilgern. Vor der Versetzung der Tempel fand das Sonnenwunder jeweils am 21. Februar und Oktober statt.
Zweimal im Jahr, wenn die Sonne am Himmel von Abu Simbel richtig steht, werden drei der vier sonst im Dunkeln liegenden, sitzenden Statuen (Reichsgott Amun-Re, der vergöttlichte Ramses und Sonnengott Re-Harachte) an der Endwand im Tempelinneren 100 Prozent direkt angestrahlt. Schöpfergott Ptah ganz links bleibt mit Ausnahme seiner linken Schulter im Dunkeln. Die aufgehende Morgensonne kann dabei ab circa 05:45 Uhr 60 Meter tief in das Herz der Anlange strahlen. Ein Spektakel, das circa 20 Minuten andauert. In der Tat dauert dieses Sonnen-Phänomen über drei Tage, nämlich vom 21. bis zum 23. Februar und Oktober, jedoch erreicht es nur am 22. seine volle Strahlkraft. Am Vortag und am Folgetag ist das Phänomen nur zu ein Viertel sichtbar.
Begleitet wird das Sonnenwunder von einem großen Jahrmarkt mit atmosphärischer Folklore - ein großes, mystisches Festival zu Ehren der Pharaonen und des sonnigen Naturschauspiels.
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© Sonnenwunder von Abu Simbel - Ägypten