Ägypten - Info's
Suez ist an der Nordspitze des Roten Meers gelegen, welches hier in den Golf von Suez ausläuft, an der Mündung des berühmten gleichnamigen Kanals. Suez liegt 135 Kilometer von Kairo in östlicher Richtung entfernt. Die Stadt hat rund 530.000 Einwohner und war vor der Entdeckung des Seewegs nach Indien um das Kap der Guten Hoffnung als großer Umschlagsplatz europäischer und indischer Waren bekannt, verfiel aber danach und zählte bei Beginn der Kanalbauten nur noch 1.500 Einwohner. Nach Fertigstellung des Suezkanals blühte die Stadt wieder auf. Ihre Bedeutung als Durchgangshafen für den Ostasienhandel und den Passagierverkehr (im Besonderen nach Mekka) verhalf der Wirtschaft zu einem enormen Aufschwung. Während des Sechstagekrieges mit Israel im Jahre 1967 wurde Suez zeitweise ganz evakuiert und stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden sind auch heute noch teilweise zu sehen.
Die Haupteinnahmequellen in Suez sind heutzutage die Erdölraffinerien, petrochemische und eisenverarbeitende Industrie. Auch einige Kunstdüngerfabriken haben sich hier angesiedelt. Suez ist Sitz eines Teils der Suezkanal-Universität.
Die Stadt besteht aus dem arabischen Viertel und dem regelmäßig angelegten europäischen Viertel mit einer vizeköniglichen Villa. Südöstlich der Altstadt sind neue, moderne Viertel entstanden, die auf ehemaligem Meeresboden gebaut sind.
Im Nordosten liegt die Mündung des hier 2 m ü. M. liegenden Süßwasserkanals Ismailia-Kanal mit seinem großen Schleusenwerk. Zu den Hafenanlagen, die weit ins Meer hinausgebaut sind, führt ein 3 Kilometer langer Damm; auf diesem läuft die Eisenbahn zum Hafenbassin, Port Ibrahim genannt, mit Leuchtturm und der Statue des Leutnants Waghorn.
Ein 15 Meter breiter Fahrdamm führt zur neu aufgeschütteten Hafenhalbinsel Port Taufiq. Partnerstadt von Suez ist Skopje in Mazedonien.(Quelle: Wikipedia)
Der 1869 eröffnete, 161 Kilometer lange Suezkanal, der von der französischen Suezkanal-Gesellschaft in einer zehnjährigen Bauzeit unter Leitung von Ferdinand de Lesseps (1805-1894) errichtet worden war, stellte die bedeutendste künstliche Wasserstraße im Weltwirtschaftsverkehr vor dem Ersten Weltkrieg dar. Die Passage, die in erster Linie dem Güter- und Personenverkehr diente, verband das Mittelmeer mit dem Roten Meer und verkürzte den Seeweg von Europa nach Indien gegenüber der traditionellen Route um das afrikanische Kap der Guten Hoffnung etwa um ein Viertel.
Der Kanal diente in erster Linie dem britisch-indischen Güterverkehr, der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen starken Zuwachs erlebte. Bis zum Ersten Weltkrieg verdreifachte sich das Volumen der Suez-Passage mit jährlichen Wachstumsraten von über 10 Prozent. Im Jahre 1887, um ein Beispiel herauszugreifen, benutzten 3137 Schiffe mit insgesamt 5.903.024 Nettoregistertonnen den Kanal, und die Zahl der Reisenden betrug einschließlich Soldaten 182.998 Personen. Den größten Anteil an der Suezpassage hatte Großbritannien. Das Deutsche Reich stand seit 1890 an zweiter Stelle, nachdem die Deutsche-Ostafrika-Linie ihren Linienschifffahrtsbetrieb aufgenommen hatte.
Die Suezpassage dauerte um die Jahrhundertwende über 40 Stunden und konnte kaum beschleunigt werden. Deshalb wurde der Posttransfer durch Ägypten auf der bereits zehn Jahre vor dem Suezkanal in Betrieb genommenen Eisenbahn zwischen Alexandria und Suez realisiert, die drei Mal täglich in jeweils rund acht Stunden zwischen Alexandria und Suez verkehrte. Für die Postladungen der Dampfschiffe einzelner Schifffahrtsgesellschaften wurden zudem Sonderzüge eingesetzt.
Der Suezkanal kann nur von einer Richtung aus durchfahren werden. Grund hierfür ist die geringe Breite, die an der Wasseroberfläche zwischen 280 Meter im Süden und 345 Meter im Norden liegt. Auf dem Grund des 22,5 Meter tiefen Suezkanals liegt die Breite zwischen 195 und 215 Metern.
Daher kann der Kanal nur im Konvoi durchfahren werden, die heutzutage 11 bis 16 Stunden benötigen. Um hier die Kapazität zu vergrößern, wird der in der Mitte des Suezkanals gelegene Bittersee als Wartezone genutzt, in der sich Schiffe kreuzen können. So kommt der Kanal heute auf Durchfahrtszahlen von 15.000 Schiffen im Jahr, die 14% der weltweiten Schiffsfracht transportieren.
Die Geschichte des Suezkanals reicht bis in die pharaonische Zeit zurück. Bereits 1400 vor Christus begann die Pharaonen Sethos I und Ramsis II mit der Planung und dem Bau eines Kanals der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbinden sollte. Aufgrund natürlicher Gegebenheiten war dies schon mit damaliger Technik möglich. Aufgrund verschiedener Umstände dauerte der Bau des damaligen Suezkanals allerdings bis 500 vor Christus. Bereits wenige hundert Jahre später war der Kanal auch wieder versandet.
(Quellen: Universität Augsburg, Philologisch-Historische Fakultät und Ägypten-Magazin)
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